Unser pädagogisches Konzept
In Anlehnung an die Philosophie der Reggio-Pädagogik sehen wir jedes Kind als eigenständiges und kompetentes Wesen, das von Geburt an mit einem ungeheuren Potential ausgestattet und neugierig
(gierig nach Neuem) ist.
Jedes Kind lernt immer in seinem eigenen Tempo, mit seinen eigenen Fähigkeiten und in Anlehnung an seine eigenen momentanen Interessen. Das Kind lernt nicht durch „Wissensvermittlung“, sondern
nur durch sich selbst. Und zwar, indem es seinem von Natur aus bestehenden Drang nachgeht, zu erkunden, zu entdecken, zu erforschen und auszuprobieren.
Kinder entwickeln Bilder und Theorien dieser Welt mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen und orientieren sich dabei an dem, was sie gerade zu diesem Zeitpunkt beschäftigt. Sie befinden
sich in ständigem Austausch mit ihrer Umwelt; mit Menschen, denen sie begegnen, Situationen die sie erleben und Dingen, die sie sehen. Es entstehen Prozesse, bei denen Kinder auf ihre
individuelle Weise und durch ihr eigenes Handeln ausprobieren, erkunden und erforschen wollen, wie die Welt funktioniert.
Wichtig bei diesen Prozessen ist der eigene Erfolg, den die Kinder brauchen, um ein Selbstwertgefühl zu entwickeln und der nur durch eigene Leistung erzielt werden kann. Außerdem benötigen Kinder
Gleichaltrige um sich herum, mit denen sie diskutieren, Erfahrungen austauschen, philosophieren und die verschiedensten Theorien aufstellen und ausprobieren können.
Zentraler Punkt unserer pädagogischen Arbeit ist also jedes Kind, einzigartig und ausgestattet mit seinem individuellen Potential, wahrzunehmen, wertzuschätzen und zu
unterstützen.
Unsere Rolle als Erzieherin
Um den uns anvertrauten Kindern die Entwicklung ihrer Potentiale zu ermöglichen, ist es unsere Aufgabe, eine Umgebung zu schaffen, in der sich ein Kind akzeptiert, angenommen, geborgen und
beachtet fühlt.
Wir wollen Prozesse entschleunigen und jedem Kind mit Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen begegnen. Außerdem versuchen wir uns davon zu lösen, bestimmte Ziele mit vorgeschriebenen Lernschritten zu erreichen. Denn es geht darum, aushalten zu können, dass Kinder „Umwege“ machen und nicht immer den – nach unserem Erwachsenenverständnis - direkten Weg gehen. Um das zu ermöglichen, brauchen Kinder Zeit; Zeit, Erfahrungen zu sammeln, Zeit, in ihrem eigenen Rhythmus mit allen Sinnen zu forschen und zu begreifen. Für uns geht es nicht darum, dem Kind Leistungen und Ergebnisse abzuverlangen. Es geht nicht darum, ein Endprodukt zu erzielen. Vielmehr steht der Prozess an sich im Mittelpunkt. Es geht darum, sich auf den Weg zu machen – der Weg ist das Ziel – und dabei begeben wir uns zusammen mit den Kindern auf eine Entdeckungsreise.
Unsere Rolle als Erzieherin ist demnach die der Begleiterin, der Beobachterin, die der Zeugin der Kinder. Wir machen uns gemeinsam mit den Kindern auf den Weg, ohne vorher wissen zu müssen, wohin
dieser uns führt. Wir distanzieren uns davon, Kindern fertiges Wissen zu präsentieren und Lösungen vorwegzunehmen, denn wir verstehen uns keineswegs als „allwissende Erwachsene“.
Uns geht es darum, Kindern eigene Erfahrungen zu ermöglichen, sie selbst aktiv werden zu lassen und selbst Ideen zu entwickeln. Dabei spielen gerade für Kinder unter drei Jahren feste Regeln und
Strukturen eine große Rolle, denn diese bieten Sicherheit, Halt und Verlässlichkeit. Wir sind ganz nahe am Kind, aber nicht, um in seine Prozesse und Handlungen einzugreifen, sondern um zu
unterstützen, um es zu bestärken und zu ermutigen, um ihm Hinweise zu geben, wenn es allein nicht mehr weiterkommt, um es auf seinem Weg zu begleiten! Dabei ist uns sehr wichtig, jedes Kind in
seiner Denkweise ernst zu nehmen und eine angstfreie, angenehme Umgebung zu schaffen, die den Kindern das Erkennen, Äußern und Vertreten ihrer Bedürfnisse ermöglicht.
Im täglichen Miteinander probieren die Kinder bei uns aus
Außerdem beschäftigen die Kinder erfahrungsgemäß Themen, wie
Beim Erkunden und Erforschen all dieser Dinge sind wir natürlich im ständigen Austausch mit den Kindern und legen viel Wert darauf, gemeinsam zu kommunizieren. Dabei vermeiden wir ganz bewusst
die so genannte Babysprache und benennen die Dinge beim Namen.
Mit dem Bewusstsein, dass wir eine große Vorbildfunktion für die Kinder haben, achten natürlich auch wir als Mitarbeiter darauf, freundlich und wertschätzend miteinander umzugehen. Die
verhältnismäßig kleine Gruppe ermöglicht uns einen kontinuierlichen und intensiven Austausch und somit die Grundlage für ein qualitativ gutes Arbeiten.